Argumente für Erdkabel

Argumente für Erdkabel

Aufräumen mit Kabel-Mythen

In den letzten Tagen werden von verschiedenen Medien wie z.B. der Süddeutschen Zeitung, der Zeit oder auch Heise merkwürdig gleichlautende Artikel zu den angeblichen Nachteilen der Erdverkabelung von HGÜ bzw. HVDC Erdkabeln veröffentlicht.

Der Zeitpunkt dürfte nicht zufällig gewählt sein: am 14.10.2015 will ein Wirtschaftsausschuss des BMWi über die Gesetzesänderung zum Thema “Erdkabel-Vorrang für Höchstspannungs-Gleichstromübertragung (HGÜ)” beraten.

Quelle: https://biweserbergland.wordpress.com/2015/09/22/aufraumen-mit-kabel-mythen/

Sturmschäden im Mansfelder Land

17 umgeknickte Strommasten
14.08.2015 19:20 Uhr
Von Melain Müller

Stürme haben im Mansfelder Land sage und schreibe 17 Strommasten umknicken lassen. Der Netzbetreiber 50 Hertz errichtet nun vorerst Provisorien. Bis Ende 2016 sollen 18 Millionen Euro in das Vorhaben fließen

Quelle: http://www.mz-web.de/eisleben/sturmschaeden-im-mansfelder-land-17-umgeknickte-strommasten,20640972,31470476.html

Unwetter im Kreis Mansfeld-Südharz

Sturm knickte 14 Höchstspannungsmasten um

Uhr

Von

Der Sturm, der im Süden Sachsen-Anhalts tobte, beschädigte etliche Strommasten einer 380-Kilovolt-Leitung. Netzbetreiber 50 Hertz rechnet mit zehn Millionen Euro Schaden

Quelle: http://www.mz-web.de/mitteldeutschland/unwetter-im-kreis-mansfeld-suedharz-sturm-knickte-14-hoechstspannungsmasten-um,20641266,31187836.html

Bild des Tages

Umgeknickter Mast

Quelle: http://www.abindieerde.de/2015-07-Doku/Hochspannungsmasten-2015.pdf

Idylle oder Masten ?   Verringertes oder erhöhtes Gesundheitsrisiko ?  Was wollen die Bürger ???

22.April 2014

Aus den Augen, aus dem Sinn

Technisch sind Erdkabel kein Problem, auch für hohe und höchste Stromspannungen. Mit ihnen würde die Landschaft den Netzausbau optisch unbeschadet überleben. Aber: Sie sind um ein Vielfaches teurer als die geschmähten Freileitungen mit ihren "Monstermasten".

Aus München Georg Etscheit

Die meisten Münchner kennen das orangefarbene Klinkergebäude des Lehrstuhls für Hochspannungs- und Anlagentechnik auf dem Innenstadt-Campus der Technischen Universität mit seinen weithin sichtbaren Isolatoren auf dem Flachdach und der an der Fassade hängenden Riesen-Elektrode. Eigentlich habe man in dem um 1960 erbauten "Freiluftlabor" mit Hoch- und Höchstspannungen experimentieren wollen, sagt Rolf Witzmann, Leiter des Fachgebiets für elektrische Versorgungsnetze. Doch wegen der zu erwartenden "Knallgeräusche" habe man sich dann auf Versuche mit niedrigeren Spannungen beschränkt. Auch diese eher harmlosen Tests sind längst Geschichte. Mittlerweile stehen das Gebäude und seine Anbauten unter Denkmalschutz.

Quelle: http://www.klimaretter.info/energie/hintergrund/16232-aus-den-augen-aus-dem-sinn/

5.10.2012

Windhose knickt Strommasten im Weimarer Land ab

Erst im Mai vergangenen Jahres zog ein Tornado durch das Weimarer Land, nun hat eine Windhose erhebliche Schäden angerichtet. Der Mini-Tornado, der am Donnerstagnachmittag zwischen Bergsulza und Schmiedehausen tobte, entwurzelte sechs Bäume und knickte vier Strommasten einer 380-kV-Überlandleitung ab.

Bad Sulza . Zwei Bürger waren es, die am Donnerstagnachmittag die Rettungsleitstelle in Apolda alarmierten: Eine Windhose wütet zwischen Bergsulza und Schmiedehausen und reißt sogar Strommasten um. Gut, dass parallel mindestens ein weiterer Bürger den Bürgermeister von Schmiedehausen anrief die Wehr wäre sonst ahnungslos geblieben, weil die Sirene schwieg. Die hatte nämlich schon keinen Strom mehr. Bernd Otterstein: "Unser Feuerwehrchef war nur zwei Häuser weiter, da bin ich schnell rübergerannt." Sozusagen per Mund-zu-Mund-Alarmierung erfuhren die Feuerwehrmänner vom Einsatz.

Quelle zum vollständigen Text:

http://www.thueringer-allgemeine.de/startseite/detail/-/specific/Windhose-kappt-Strommasten-im-Weimarer-Land-1107895363

20.12.2011

Zitat des Tages:

„Unterirdische Kabel sind deutlich weniger störanfällig als Freileitungen und zudem weitgehend wartungsfrei“, erklärt Hans Straub, Projektleiter beim E.ON Bayern-Netzcenter in Schweinfurt.

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GANDERKESEE, 25. November 2011

McAllister pocht auf Mindestabstände
380 Kv-Leitung Brief an die Bürgermeisterin – Schonende Trassenführung angestrebt

Ganderkesee - Im Streit um die 380 kV-Hochspannungsleitung von Ganderkesee nach St. Hülfe hält die Landesregierung an ihrer bisherigen Position fest: Ziel sei eine „möglichst schonende Trassenführung“. Das hat Ministerpräsident David McAllister jetzt in einem Schreiben an Bürgermeisterin Alice Gerken-Klaas versichert. Die Position der Gemeinde Ganderkesee geht in eine ähnliche Richtung – sie fordert seit längerem, die 60 Kilometer lange Leitung komplett in der Erde zu verlegen.

.................

Ziel der Niedersächsischen Landesregierung sei, dass solche Leitungen „je nach bauplanungsrechtlichen Gegebenheiten“ mindestens 200 beziehungsweise 400 Meter Abstand zu Wohngebäuden haben müssten. Diese Abstandswerte seien im Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) festgelegt.

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16. November 2011 - 08:50
"Stromleitungen in den Boden" gewinnt an Boden

Von Renat Kuenzi, swissinfo.ch

Billiger Strom Ja, eine Hochspannungsleitung neben dem eigenen Haus nein danke: Dies die Haltung der meisten Konsumenten in der Schweiz. Die Befürworter der Erdkabel-Variante waren bisher politisch chancenlos. Jetzt beginnt sich die Situation zu drehen.

In der Schweiz, der Stromdrehscheibe Europas, finden Kämpfe statt, von denen kaum jemand etwas merkt - ausser den Betroffenen im Feld, oder besser, den Protagonisten im Gerichtssaal.

Ursache sind aber weder Gebietsansprüche noch der Kampf um Bodenschätze. Es geht um Starkstromleitungen oder deren Verhinderung.

Swissgrid, die nationale Netzgesellschaft, beziffert den Ausbaubedarf des Starkstromnetzes im Land bis ins Jahr 2020 auf nicht weniger als 1000 Kilometer.

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Özdemir : 26. August 2011

Erdkabel langfristig günstiger
Grünen-Chef spricht im Interview über Höchstspannungstrassen
Von Cornelia Steiner

Im Zuge der bevorstehenden Kommunalwahl war der Grünen-Vorsitzende Cem Özdemir in Wolfsburg und Helmstedt unterwegs. Im Gespräch mit unserer Zeitung sprach Özdemir unter anderem vom geplanten Bau einer Höchstspannungstrasse von Wahle im Kreis Peine nach Mecklar in Nordhessen.

Bürgerinitiativen fordern eine Erdverkabelung über weite Strecken - allerdings ist dies teurer als der Bau von Strommasten. Özdemir hält die Erdverkabelung vor allem bei Naturschutzgebieten und in der Nähe von Ortschaften für sinnvoll. Aus seiner Sicht lohnen sich die höheren Kosten, weil damit langwierige Rechtsverfahren vermieden werden könnten.

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Donnerstag, 25.08.2011 - 10:48
Stromtrasse Wahle/Mecklar

Göttinger jubeln über ihre Erdverkabelung - FDP-Knopek auf SPD-Linie

Der Göttinger Umweltpolitiker Dr. Lutz Knopek (Foto) hat die neuerlichen Äußerungen der SPD-Ratsfraktion zur Stromtrasse von Wahle nach Mecklar als „pragmatischen Beitrag zur Diskussion um die Zukunft der Energieversorgung“ gewertet. Die Ratsfraktion der Sozialdemokraten hatte die Erdverkabelung auf dem Göttinger Stadtgebiet in einer Pressemitteilung begrüßt und zugleich eingeräumt, dass eine Komplettverkabelung der 380kV-Trasse aus Kostengründen nicht möglich sei. Der FDP-Politiker hatte bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass eine Gesamtverkabelung der Trasse von Wahle bei Braunschweig bis ins hessische Mecklar aus finanziellen und technischen Aspekten nicht vertretbar sei. Egoistische Einzelinteressen dürften dem gemeinsamen Ziel einer sicheren und bezahlbaren Energieversorgung dabei nicht im Wege stehen, so der Göttinger Bundestagsabgeordnete.

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2011-08-20
CDU sieht keine Gründe für Freileitung
Politik kritisiert Energieunternehmen

LANDKREIS (LAU). Allgemeines Unverständnis über das Vorgehen des Energieunternehmens TenneT hat jüngst bei einem Treffen der Interessengemeinschaft „Vorsicht Hochspannung“ geherrscht. Im Mittelpunkt des Treffens stand der Austausch über den aktuellen Stand des Planfeststellungsverfahrens der 380 kV-Starkstromleitung von Ganderkesee nach St. Hülfe (Landkreis Diepholz). Beteiligt waren auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Axel Knoerig, der umweltpolitische Sprecher der Niedersächsischen CDU-Fraktion, Martin Bäumer, sowie der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU im Niedersächsischen Landtag und Initiator des Treffens, Karl-Heinz Klare.

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MdL Heiligenstadt und Schwarz (SPD)
Erdverkabelung hat weiter Priorität

Artikel vom 18.08.2011

Hannover/Northeim (usj) - Das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens ist durch Landwirtschaftsminister Lindemann (CDU) vorgestellt worden. Lediglich maximal acht Kilometer der Strecke im Raum Göttingen sollen mit der innovativen Erdkabeltechnologie gebaut werden. Rund 97 Prozent der Strecke sind mit herkömmlichen Hochspannungsmasten und ihren Auswirkungen vorgesehen.

Die Leitung wird in der vorgestellten Variante an Bad Gandersheim, Kreiensen, Einbeck, Northeim und Hardegsen entlang verlaufen und einen massiven Einschnitt in unser Landschaftsbild mit sich bringen.

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1 7.08.2011 19:37 Uhr

40 000 Euro Entschädigung je Kilometer Freileitung
Kommunen fordern weiter Erdkabel


Gemeinden, durch die die neue 380-Kilovolt-Höchstspannungsleitung verlaufen wird, wollen sich weiter für Erdkabel einsetzen. Das Land hatte sich in der vergangenen Woche auf eine Trasse durch den Westteil des Landkreises Göttingen über Laubach und Sichelnstein festgelegt. Nur auf rund sieben Kilometern im Göttinger Stadtgebiet sollen statt einer Freileitung Kabel unterirdisch verlegt werden.

Göttingen/Northeim. Auch mit einer Entschädigung werde man eine Zustimmung der Gemeinde nicht einfach erkaufen können, sagte der stellvertretende Verwaltungschef in Bovenden, Thomas Brandes. Noch warte die Gemeinde aber auf Details. Das Ziel der Stadt sei nach wie vor ein Erdkabel, dass nicht durch den Wald verlegt werde, sagte Mündens Stadtplaner Siegfried Pflum. Möglicherweise zeige sich in der Planfeststellung, dass die beabsichtigte Westvariante um Laubach herum doch nicht gehe. Eine mögliche Entschädigung für eine Freileitung wäre ohnehin nur ein „Tropfen auf dem heißen Stein“.

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Hintergrund | 18.04.2011

Energieversorgung
Erdkabel statt Überlandleitung
Stromtrassen lassen sich auch unterirdisch verlegen - was kostspielig ist

Deutschland braucht neue Stromnetze, damit alternative Energieträger ausgebaut werden können. Diese Stromtrassen können auch unter der Erde laufen - aber zu einem hohen Preis.
"Not in my backyard" - "nicht vor meiner Haustür": Daran fühlt man sich in Deutschland bisweilen erinnert, wenn es um die Energieversorgung der Bundesrepublik geht. Denn in der Diskussion über unsere Energiezukunft, vor allem aber bei der praktischen Umsetzung all der großen Pläne zur Abschaltung vor Kernkraftwerken und dem Ausbau erneuerbarer Energien, werden derartige Einwände wahrscheinlich eine zunehmende Rolle spielen. Wer noch für die Atomkraft ist, möchte vielleicht trotzdem nicht unmittelbar neben einem Meiler wohnen, wer alternative Energien bevorzugt, lehnt womöglich Anblick und Geräuschpegel eines Windrads vor dem eigenen Küchenfenster ab. Dieser Eindruck kommt zumindest auf, wenn man sich die zahlreichen Bürgerinitiativen betrachtet, die bei entsprechenden Projekten rasch entstehen.

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Donnerstag, 11. März 2011

Mut zum Erdkabel?


Neue Stromleitungen braucht das Land, vor allem um den überschüssigen Ökostrom aus dem Norden in die Wirtschaftszentren im Süden des Bundesrepublik zu transportieren. Heftig gestritten wird allerdings um die Frage, welche Leitungen das sein sollen. Auch das dazu 2009 beschlossene Energieleitungsausbaugesetz (EnLAG) schafft keine Gewissheit - im Gegenteil: Es könnte sogar verfassungswidrig sein.

Aus Berlin MANFRED SCHWARZ

Dass ein vom Bundestag beschlossenes und vom Bundespräsidenten unterzeichnetes Gesetz verfassungswidrig sein könnte, gehört heutzutage fast schon zum guten Ton. Flugsicherung, Vorratsdatenspeicherung, Hartz-IV-Regel-Sätze, Wahlrecht mit "negativem Stimmgewicht" - all das wurde von den Karlsruher Richtern schon ziemlich grundsätzlich kritisiert und an den Gesetzgeber zurückgereicht.

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10.02.2011

Anfrage an die Firma ABB

Muss Gleichstrom in Betonschächte verlegt werden?

Sehr geehrter Damen und Herren,
vielen Dank für Ihre Anfrage, bei Erdverkabelung mit DC Kabeln sind im Gegensatz zu den AC Kabeln keine Schächte etc. notwendig, bei der Verlegung der DC Kabel werden temporär Container für die Verbindungen der einzelnen Kabelsegmente benutzt. Diese werden aber später entfernt.

Mit freundlichen Grüßen

AC = Wechselstrom
DC= Gleichstrom

Für Erdkabel mit Gleichstrom spricht:

1.

Nur 5% des Landesverbrauchs gegenüber einer Freileitung. Gleichstromkabel können, wie  Telefonkabel, problemlos unterirdisch verlegt werden. Sie sind nach der Bauphase nahezu unsichtbar. Die Stromtrassen sind viel schmaler als bei der Drehstrom-Freileitung.

2.

Deutlich geringerer Materialeinsatz.

3.

Kein Elektrosmog und verminderte elektromagnetische Felder. Magnetische Gleichfelder haben die gleichen Eigenschaften und Stärke wie das uns umgebene Erdmagnetfeld. Werden wie beim Gleichstrom zwei eng benachbarte Leiter eingesetzt, ein Plus- und eine Minusleiter, wird das elektromagnetische Feld bei der Gleichstromübertragung auf ein vernachlässigbares Minimum reduziert.

4.

Schutz vor gesundheitliche Folgen wie Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Herzinfarkte, Leukämie oder andere Krebserkrankungen.

5 .

Keine Leitungsgeräusche.

6 .

Erhebliche CO 2 - Einsparungen aufgrund geringerer Transportverluste. 10 - 20% der eingespeisten Energie gehen bei Freileitungen auf dem Transport verloren. Dieser Verlust muss durch Mehrproduktion ausgeglichen werden. In der Folge erhöht sich der Ausstoß von Kohlendioxid. Umgerechnet auf einen Kilometer Höchstspannungsfreileitungen sind dies 971 Tonnen unnötiges CO 2 jährlich. Bei den in Deutschland geplanten 850 Kilometer dieser Leitungen würden pro Jahr fast 800.000 Tonnen CO 2 jährlich anfallen.Dies könnte mit einfachen Mittel vermieden werden. Moderne Gleichstromleitungen mit der HVDC-light- Technik haben zum Beispiel inklusive Umrichterstationen nur bis zu 5% Verlust.

7 .

Keine Beeinträchtigung von Wohnumfeld, Naherholung und Tourismus.

8 .

Keine Wertverluste von Häusern und Grundstücken.

9.

Gesamtkosten günstiger als bei einer Freileitung. Für Erdkabel ab einer Länge von 150 km geben Hersteller geringere Gesamtkosten an als für eine Freileitung. Denn Freileitungen haben höhere Wartungs- und Reparaturkosten als Erdkabel. Auch die Kosten für eine höhere Energieproduktion erhöhen die Gesamtkosten einer Freileitung (Höchstspannungsebene: mindesten 18 Mio.EUR jährlich auf 100 km). Kosten durch Wertverlust von Immobilien und Einbußen für den Tourismus sind dabei gar nicht berechnet, sondern werden einseitig der Bevölkerung vor Ort aufgebürdet.

10.

Innovative Technik. Der Stromfluss in einer Gleichstromübertragungsleitung kann präzise gesteuert werden. HGÜ-Systeme werden eingesetzt, um asynchrone (das heißt inkompatible) Netze miteinander zu verbinden, damit ein Stromaustausch stattfinden kann.

Gegenüberstellung Erdkabel & Freileitung

Das Stromnetz in Nordfriesland ist überlastet. 310 Megawatt verkraftet das Eon-Netz zwischen Breklum und Flensburg. Doch schon heute stehen 535 MW Leistung bereit. 2006 sollen es über 600 MW sein. Eon plant nun eine Freileitung, um das Netz auszubauen. Das wollen die betroffenen Anwohner und Gemeinden aber nicht und legten ihr Veto ein. Bürgerinitiativen und Gemeinden fordern einen Netzausbau durch Erdkabel. Zu teuer, meint Eon und spricht von drei- bis viermal so hohen Kosten. Statt zehn Millionen Euro würde die 30 Kilometer lange Leitungsstrecke dann 35 oder 40 Millionen Euro kosten, so Eon. Stimmt aber nicht. Zu diesem Schluss kommt die Studie von Professor Dr. Heinrich Brakelmann, die einen Ausbau mit Erdkabel und Freileitung vergleicht.
In seiner Studie zieht Prof. Brakelmann von der Universität Duisburg-Essen einen Kostenvergleich zwischen Freileitungen und Erdkabeln. Zudem untersuchte Brakelmann im Auftrag des BWE die Möglichkeiten, um bestehende Netze zu optimieren. Brakelmann ist Ingenieur und Experte auf dem Gebiet Energietransport und –Speicherung. Er war in der Vergangenheit als Gutachter für die Eon AG tätig.

Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:

• Die Kostenstruktur von Stromleitungen ist komplex und bedarf einer gesamtwirtschaftlichen Betrachtung. Besonders sind Verlegekosten, Kabelkosten, Betriebskosten, Übertragungsverluste und Nutzungsdauer zu berücksichtigen.
• Im Hochspannungsnetz (110 kV) liegen die Gesamtkosten für Erdkabel niedriger oder nicht höher als für Freileitungen.
• Im 220kV-Höchstspannungsnetz sind die Kosten für Erdkabel je nach Randbedingungen niedriger oder bis zu 30 Prozent höher.
• Im 380kV-Höchstspannungsnetz sind Kabelsysteme derzeit noch immer teurer als Freileitungen.
• Durch Messung von Wetterdaten (Temperatur, Windstärke, Sonneneinstrahlung) könnten die Netzbetreiber die Übertragungskapazität der bestehenden Freileitungen um 30 Prozent steigern. Mit einem Monitoring der Leitungstemperatur kann die Kapazität sogar um bis zu 100 Prozent gesteigert werden.
Die Genehmigung für Erdkabel dauert 1-2 Jahre, für eine Freileitung 5-8 Jahre. In dieser Zeit entstehen den Windenergieanlagenbetreibern ökonomische Verluste, die höher sein können, als die Netzausbaumaßnahmen selbst.

Prof. Brakelmann:
„Bei allen erfassten Varianten ist ein 110kV-Kabelsystem günstiger als ein Freileitungs-Doppelsystem.“
Wenn man auf der 30 Kilometer langen Strecke auf die allgemein übliche Ersatzleitung („Redundantes System“) verzichtet, würde Eon mit dem Erdkabel noch günstiger fahren. Der wahrscheinliche Netzausfall würde 6,6 Stunden pro Jahr betragen und sei für die Windpark-Betreiber „verkraftbar“, so der BWE.

Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V.

Unsichtbar und umweltschonend
Unterirdische Energieübertragung mit HVDC Light®
Dag Ravemark, Bo Normark

Flächennutzung

Eine HGÜ-Leitung beansprucht deutlich weniger Fläche als eine Drehstrom-Freileitung.
Während die Trasse einer 400 - kV-Freileitung einen bis zu 60 m breiten Streifen benötigt, auf dem keine Gebäude oder hohe Bäume stehen dürfen , ist für ein Gleichstrom-Erdkabel höchstens ein 4 m breiter Inspektionsweg an der Oberfläche erforderlich. So werden für eine 400 km lange Drehstrom-Freileitung
2.400 Hektar Land benötigt, während ein ebenso langes Gleichstromkabel gerade einmal 160 Hektar
(also weniger als 6%) beansprucht.
Für die Übertragung elektrischer Energie über große Entfernungen waren Freileitungen lange Zeit die erste Wahl, da Erdkabel aufgrund ihrer hohen Kosten und ihres geringeren Leistungsvermögens keine attraktive Alternative darstellten. Mit der Einführung von HVDC Light® wurden die Karten neu ge mischt. Da sich Erdkabel nicht für die Drehstromübertragung über große Ent fernungen eignen, eröffnet das besondere ABB Technik 4/2005 25 Netzflexi bilität Unsichtbar und umweltschonend Unterirdische Energieübertragung mit HVDC Light® Dag Ravemark, Bo Normark Verhalten von Gleichstrom völlig neue Möglichkeiten. Auch das Argument, das Verlegen der Erdkabel sei zu teuer, hat an Schlagkraft verloren. Bedenken über die Umweltauswir kungen von Freileitungen und die Verfügbarkeit neuer, kostensparender Technologien haben zu einem Umdenken geführt, sodass Erdkabel heute attraktiver sind als je zuvor.

Technische Entwicklung von HVDC Light®-Systemen HVDC Light® wurde 1997 mit einer kleinen 3-MW-Versuchsanlage eingeführt. Seitdem haben sich die Größe und Leistungsfähigkeit der Kabel und
Stromrichter enorm weiterentwickelt. Das größte derzeit im Betrieb befindliche System ist ein 330-MW-System mit ±150 kV. Ein System für 350 MW befindet sich zurzeit im Bau. Das Design der Umrichter wurde durch neue Schaltkonzepte verbessert, mit denen die Anzahl der Bauteile verringert und die Umrichterverluste
um 60% gesenkt wurden. Im Gegensatz zur herkömmlichen HGÜ zeichnet sich HVDC Light® durch eine hohe Modularisierung und eine bessere Ausnutzung von Halbleiterelementen aus. Die in dargestellte Produktmatrix
zeigt die verfügbaren Module.

Kabelverlegung

Ein entscheidendes Element bei der unterirdischen Energieübertragung ist die Verlegung der Kabel. Im Falle der australischen Murraylink-Verbindung ( und ) wurden die Kabel mit Hilfe von modifizierten Maschinen zur Verlegungvon Rohrleitungen verlegt. Pro Tag konnten bis zu 3 km Kabel verlegt werden, und die Gesamtkosten für die 170 km lange Verbindung beliefen sich auf annehmbare 10 Millionen australische Dollar (6,2 Millionen Euro). HVDC Light®-Kabel haben ein relativ geringes Gewicht (typischerweise < 10 kg/m), weshalb sie sich ähnlich verlegen lassen wie Glasfaserkabel, d.h. die verwendete Ausrüstung und die Verlegungstiefe (1–1,5 m unter der Oberfläche) sind vergleichbar

Material Gleichstrom Drehstrom
Erdkabel Freileitung
Aluminium 3,3 Kg 2,1 Kg
Kupfer 1,4 Kg
PVC 2,3 Kg
PEX 6,1 Kg
Stahl 100,0 Kg
Keramik 0,3 kg
Beton 376,3 Kg
Gesamt 13,1 Kg 478,7 Kg

Kostenvergleich Freileitungen – Erdkabel
Wie bereits erwähnt, bietet die neue HGÜ-Technologie einige einzigartige Eigenschaften, die sich besonders positiv auf die Netzsicherheit auswirken. Deshalb sollte, bevor ein strenger Kostenvergleich gezogen wird, zunächst eine Bedarfsanalyse durchgeführt werden

Einige der wichtigsten Punkte hierzu sind in Tabelle 2 aufgeführt.
Sind mindestens drei dieser Bedingungen gegeben, stellt ein HVDC Light®- System mit hoher Wahrscheinlichkeit eine attraktive Lösung dar. Lässt sich für eine Freileitung nur schwer eine Genehmigung
bekommen, ist dies allein schon Grund genug für eine HVDC Light®- Lösung.


Checkliste für die HGÜ - Eignung

1. Übertragung von 50–1000 MW
2. Schnelle und präzise Regelung erforderlich
3. Entfernung von mehr als 100 km
4. Genehmigung von Freileitungen schwierig
5. Asynchrone Netze
6. Schwaches Drehstromnetz
7. Gefahr von dynamischer Instabilität
8. Spannungsqualitätsprobleme
9. Schwarzstartfähigkeit erforderlich
10.Hohe Verfügbarkeit trotz möglicher Gewitter, Stürme/Hurrikane
bzw.Vereisung erforderlich
11.Niedriger Wartungsbedarf erforderlich
12.Geringer Platzbedarf erforderlich
13.Gefahr von niederfrequenten harmonischen Resonanzen
14.Rasche Spannungs- und Blindleistungsregelung zur Erhöhung der Netzsicherheit erforderlich

Bau der Murraylink HVDC Light - Verbindung (Australien)

Quelle: ABB - Technik 4/2005

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